ESKA Schüler im KZ Struthof in Frankreich

In diesem Schuljahr fiel die Exkursion von 67 Schülerinnen und Schülern der 6. Klassen zum KZ Struthof im Elsass wieder einmal auf den 8.5., den Tag der Befreiung.

                             Eine der fünf Schülergruppen am Eingang bei einem der acht Wachtürme.

 

Der Rundgang begann am Erinnerungsdenkmal und der Nekropole außerhalb des Lagers, wo man einen sehr guten Blick über die Lageranlage hat, die von Stacheldraht umgeben ist.

Vorbei an Küchenbaracke und Kantine führte der Weg zum „Todesgraben“. Im Sommer 1943 musste ein Kommando französischer Häftlinge Terrassierungsarbeiten außerhalb des Lagers durchführen. Hierzu mussten die Arbeiter mit Schubkarren Steine eine steile Böschung hinunterbringen, um sie am Fuße des Wachturmes auszukippen. Wenn sie den vorgeschriebenen Weg verließen, weil sie das Gewicht der Steine hinunterzog, wurden sie erschossen.

Auf den Terrassen, auf denen 17 Lagerbaracken errichtet wurden, befinden sich heute Gedenksteine für die größten Konzentrationslager in Europa. Die Terrassentreppen waren von den ersten Deportierten aus großen Granitblöcken aus dem Steinbruch gebaut worden. Die Stufen, die hoch und schlecht verfugt waren, waren schwer zu steigen und trugen zur Erschöpfung der Deportierten bei, die diese mehrmals pro Tag gehen mussten. Die heutigen Treppen sind bei der Umgestaltung der Gedenkstätte umgearbeitet worden.

Unterhalb der Terrassen befinden sich das Krematorium und der Zellenblock, auch Bunker genannt. Im Krematorium führten Professoren der nationalsozialistischen Universität Straßburg einen Teil ihrer Experimente an Ratten und Menschen aus. Im Zellenblock besichtigten wir zwei Arten von Zellen: die größeren, in denen manchmal mehr als 20 Deportierte zusammengepfercht wurden, und kleinere, sog. Käfige, in denen die Deportierten bei völliger Dunkelheit nur kauern konnten. Hier wurden die zum Tode durch Erhängen Verurteilten eingesperrt.

                          Die Schuhe der Toten. Ausgestellt in einer Vitrine im Krematorium.

 

Nach einem steilen Anstieg konnten die Schüler in der Museumsbaracke noch viele Originale, z. B. die Stapelbetten besichtigen und sich an Hand von Photos, Skizzen und Dokumenten weitere Eindrücke vom Lebensalltag der Inhaftierten machen.

 

Außerhalb des Lagers gingen einige Schülerinnen und Schüler noch zur Villa des Kommandanten, der mit seiner Frau und seinen Kindern großzügig und luxuriös mit Schwimmbad lebte und seinen Gemüsegarten mit der Asche der Verbrannten düngte.

 

Für den Kartoffelkeller und die sog. Gaskammer, die u. a. zu medizinischen Experimenten diente, blieb ebenso wie für die Ausstellung zum Nationalsozialismus im Hauptgebäude der Gedenkstätte leider keine Zeit.                             

Unsere Schülerinnen und Schüler waren sehr interessiert, stellten viele Fragen und waren deutlich betroffen von dem, was sie hörten und sahen. Für die Geschichtslehrer wieder eine sehr gelungene Exkursion. Ein großes Lob unseren Schülerinnen und Schülern für das große Interesse und außerordentlich gute Verhalten. (M.W.)